Die stolzeste Wiese Zürichs – jeweils am ersten Juni-Wochenende wird sie während des Stolze Openairs zum Pilgerort für ChreisChaib-Bewohner, Josefswiese-Brötler, Letten-Hängis und HäppyBeck-Sonntagszopfkäufer. Residenz der musikalischen Gourmandie, Ort des Wiedersehens alter Freunde, ehemaliger Pausenhof-Feinde und Gschpusis, traditionsgemäss begleitet von einer himmlischen Dusche.
Wir bahnen uns mühsam den Weg zur Zeltbühne, wo Strozzini ein andächtig mitwippendes Publikum musikalisch verwöhnt. Die Sicht ist begrenzt, macht aber nichts: wie so oft nimmt uns der Zauber der unglaublichen Stimme von Tobias Röthlin gefangen. Sein charismatisches Organ übertönt das HalloHalloWieGehtsLangeNichtMehrGesehenBlaBla-Geplauder, zwingt uns zum Zuhören, kratzt, schreit, umgarnt. Man ist bewegt.
Wir verabreden uns für eine Show auf dem Stolze-Gelände kurz nach Mitternacht. Doch noch während die letzten Bässe von Big Zis im Quartier verhallen, öffnen sich die bis dahin eher prostatischen Himmelsschleusen für einen zünftigen Gutsch. Wir disponieren um und finden Unterschlupf bei den Freunden des öffentlichen Verkehrs.
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